Quartiersentwicklung Angler-/ Heimeranstraße

Lageplanausschnitt Quartiersentwicklung Angler-/Heimeranstraße
© Landeshauptstadt München – Kommunalreferat – GeodatenService 2018, Flurstücke und Gebäude: © Bayerische Vermessungsverwaltung 2018
Ort: München
Bauherr: Münchner Wohnen GmbH
Nutzung: Wohnen + Gewerbe
   

 

Kurzbeschreibung des Projekts

Die Münchner Wohnen plant eine umfassende Modernisierung des Quartiers an der Angler- / und Heimeranstraße auf der Münchner Schwanthalerhöhe. Das Gewerbe- und Wohnquartier umfasst sechs zusammenhängende Gebäude aus den Jahren 1901 bis 1987 sowie einer gemeinsamen Tiefgarage. Das Gebäude Anglerstraße 8 ist ebenso Teil des Vorhabens, wird aber gesondert betrachtet und zeitlich vorab im ersten Bauabschnitt modernisiert. Der Gebäudebestand befindet sich in innenstädtischer Lage im Erhaltungssatzungsgebiet Schwanthalerhöhe und umfasst eine Grundstücksfläche von 2.861 m². Das Rückgebäude der Heimeranstraße 68 und das Gebäude der Anglerstraße 8 stehen unter Denkmalschutz. Der gesamte Bestand weist unterschiedliche Bauweisen und -zustände auf. Das Quartier soll in zwei Bauabschnitten bis 2031 fertigstellt werden.

Der erste Bauabschnitt mit einer Bruttogrundfläche von ca. 1.100 m² (oberirdisch ca. 910 m²) wird im bewohnten Zustand modernisiert. Der zweite Bauabschnitt umfasst eine Bruttogrundfläche von 11.900 m² (oberirdisch ca. 9.150m²). Hier werden ca. 2.820 m² Geschossfläche von Gewerbe zu Wohnen umgenutzt, um zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Gesamtwohnfläche des zweiten Bauabschnitts von ca. 5.880 m² Bruttogrundfläche ist mit 60 % für München Modell Mietwohnungen (MMM) und mit 40 % für freifinanzierte Mietwohnungen vorgesehen. Das Projekt ist eines der Pilotprojekte, der sogenannten „Wohnlaboren“, die von der Landeshauptstadt München begleitet werden. Es werden hierzu drei unterschiedliche Wohnkonzepte entwickelt; Wohnen und Arbeiten, Starter Wohnen und Atelierwohnungen. Für das Gewerbe ist eine Bruttogrundfläche von ca. 3.940 m² zu berücksichtigen. Hinzu kommt ein Anbau mit einer Bruttogrundfläche von
ca. 230 m², nordseitig des Grundstücks. Für den zweiten Bauabschnitt wird ein VgV-Verfahren mit Lösungsvorschlagen durchgeführt, um ein qualitätvolles Konzept zu gewähren.  

Das Projekt wird voraussichtlich als Einzelmaßnahme im Bayerischen Städtebauförderungsprogramm gefördert. Insgesamt zielt die Städtebauförderung darauf ab, ein integratives und zukunftsfähiges Stadtbild zu gestalten, das sowohl sozialen als auch ökologischen Anforderungen gerecht wird.

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist es, einen sinnvollen Umgang mit den unterschiedlichen Bauweisen und -zuständen im Bestand zu entwickeln. Dabei ergeben sich Herausforderungen im Bereich der Wohnraumförderung und der damit verbundenen planerischen Vorgaben. Es soll untersucht werden, inwieweit von diesen Vorgaben im angemessenen Rahmen abgewichen werden kann, beispielsweise bei der Barrierefreiheit, den Wohnungsgrößen, Raumaufteilungen und Raumanordnungen. Darüber hinaus sind wichtige Themen wie der Umgang mit Brandschutz, Schallschutz und die Umsetzung von Low-Tech-Lösungen zu berücksichtigen. Es gilt zu hinterfragen, was komfortables Wohnen ausmacht und wie dieses erreicht werden kann. Eine weitere Herausforderung stellt die beengte Grundstückssituation in innerstädtischer Lage dar. Hier spielen Aspekte wie die Bereitstellung von Stellplätzen, Kinderspielplätzen und anderen Freiflächen eine bedeutende Rolle.

Insgesamt soll geprüft werden, wie das Bauen im Bestand erleichtert werden kann, um Kosten zu sparen und effizienter zu planen. Ziel ist es, nachhaltige und praktikable Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen einer lebenswerten Stadt gerecht werden.